Angefangen hat alles mit der politischen Wende im Osten Deutschlands. Die Idee für einen eigenen Landesverband geht auf das 1. Orchestertreffen Ost-West zurück, zu dem der BDLO im Juni 1990 nach Heusenstamm bei Frankfurt /Main eingeladen hatte. Fast alle Vertreterinnen und Vertreter der zehn beteiligten sächsischen Ensembles waren sich einig, schnellstmöglich einen eigenständigen »Landesverband Sächsischer Amateurorchester« zu gründen. Im Januar 1991 haben sich dann unter Federführung des Gründungspräsidenten Peter Ringel vom Bläserkollegium Dresden 14 Ensembles zum Landesverband Sächsischer Liebhaberorchester zusammengeschlossen. Unterstützt und inspiriert wurde die Gründung maßgeblich von Dr. Joachim Conradi seitens des BDLO und von Karin Grohmann, Präsidentin des Landesverbands Bayerischer Liebhaberorchester. Beide haben dazu beigetragen, den Fokus des LSLO auf eine enge Kooperation mit den Institutionen auf Landesebene zu richten, da die Kulturpolitik vor allem in der Verantwortung der Länder liegt. Der LSLO hat sich daher von Beginn an mit viel Engagement in die Kooperation mit den anderen Verbänden des Amateurmusizierens, den Aufbau des Sächsischen Musikrates, eingebracht. Er gehört nicht nur zu dessen Gründungsmitgliedern, sondern ist seit Beginn auch im Präsidium mit einem Vizepräsidenten (1991 bis 2002 Peter Ringel, seit 2002 Helge Lorenz) vertreten. Ein wesentlicher Erfolg dieser engen Verzahnung und intensiven Zusammenarbeit ist es, dass es bereits 1991 gelungen ist, bis heute andauernde Förderstrukturen und -möglichkeiten des Freistaates Sachsen für die Amateurensembles zu erwirken. Der LSLO unterstützt und berät seine Mitglieder bei der Nutzung dieser Fördermöglichkeiten und setzt sich für deren Erhalt und Weiterentwicklung ein. Ein Alleinstellungsmerkmal dieser Landesförderung ist der seit 2017 bestehende Instrumentenfonds des Freistaates Sachsen, der es den Mitgliedsensembles erlaubt, über den Sächsischen Musikrat Instrumente zur Nutzung zu erwerben. Bisher haben sächsische Amateurensembles aller Genres und Musikschulen aus Mitteln des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Fonds Instrumente im Umfang von 3,7 Mio. Euro erhalten. So konnten für die Mitglieder im LSLO wichtige Instrumente, die nicht zur Standardausstattung der Orchester gehören, beschafft werden wie beispielsweise Bassklarinetten, Schlagwerk, Pauken, Kontrafagotte und Blechblasinstrumente.
Der LSLO organisiert darüber hinaus eigene Projekte für seine Mitglieder. Da es auf Bundesebene keinen Wettbewerb für Kammermusikensembles des Amateurbereichs gibt, hat der LSLO beispielsweise 1998 erstmalig einen derartigen Wettbewerb für Kammermusik durchgeführt. Von 1997 bis 2014 hat der LSLO in einer eigenen, vom Freistaat Sachsen geförderten Konzertreihe »Sächsische Liebhaberorchester musizieren« ausgewählte Konzerte seiner Mitgliedsensembles präsentiert.