Das Festkonzert des Landesverbands der Liebhaberorchester NRW spannt einen musikalischen Bogen vom Gründungsjahr zum Jubiläumsjahr des BDLO. Das heutzutage bekannteste Werk, das 1924 uraufgeführt wurde, ist die Rhapsody in Blue von George Gershwin. Von diesem Werk inspiriert, haben wir zwei Kompositionsaufträge vergeben, um neue Kompositionen zu schaffen, die sich besetzungsmäßig und inhaltlich auf die Gershwin-Komposition beziehen. Gershwins Rhapsody und die beiden neuen Werke werden beim Sinfonieorchester-Seminar unseres Landesverbands in der Landesmusikakademie in Heek (Münsterland) einstudiert und beim Festkonzert uraufgeführt. Wir laden herzlich ein, sowohl zur Teilnahme am Sinfonieorchester-Seminar NRW Anfang November, als auch zum Festkonzert am 3. November 2024, 15:00 Uhr, im Theater Marl.
Parallel zum 100. Geburtstag des BDLO feiert der Landesverband der Liebhaberorchester NRW sein 25-jähriges Jubiläum und das Sinfonieorchesterseminar NRW sein 35-jähriges Jubiläum, beide coronamaßnahmenbedingt um zwei Jahre verspätet.
Der Landesverband der Liebhaberorchester NRW umfasst aktuell 136 Orchester mit rund 5.300 Musikerinnen und Musikern. Unsere Angebote sind vielfältig und werden von unseren Mitgliedsorchestern rege genutzt:
- Wir bieten jährlich mehrere Seminare an. 2022 nahmen rund 200 Musiker und Musikerinnen an den Seminaren Cello-Orchester, Kammermusik für Bläser, Kammermusik für Streicher, Sinfonieorchester-Seminar und Streichquartett für Einsteiger teil. 2023 fand erstmalig das Seminar Bratschen-Orchester in Kooperation mit der Musikschule Gelsenkirchen statt.
- Wir verleihen projektweise Instrumente, insbesondere solche, die nicht unbedingt zur üblichen Ausstattung von Amateurorchestern gehören. Dazu zählen unter anderem verschiedene Holzblasinstrumente wie Englischhorn, Bassklarinette oder Kontrafagott. 2022 konnten wir 12-mal Instrumente an unsere Orchester verleihen.
- Wir vergeben Fördermittel in Zusammenarbeit mit dem Land und dem Landesmusikrat NRW für GEMA-Gebühren, Notenmiete, Qualifizierungsmaßnahmen, Probenwochenenden. Unser Landesverband kann mit diesen Geldern die Honorare der Dozentinnen und Dozenten seiner Seminare bis zu 50 Prozent übernehmen. Darüber hinaus werden Probenwochenenden von Jugendorchestern mit 20 Prozent und qualifizierende Fördermaßnahmen (Coaching durch externe professionelle Instrumentalisten) je nach beantragten Gesamtsummen mit Quoten zwischen 50 und 90 Prozent unterstützt. Um finanzielle Hürden bei der Aufführung neuerer Musik durch Laienorchester zu senken, stellt der Landesmusikrat NRW Gelder in Höhe von 40 bis 80 Prozent der GEMA-Gebühren und 50 bis 90 Prozent der Kosten für die Notenmiete zur Verfügung, jeweils abhängig von den Antragssummen.
- Auch in besonderen Situationen unterstützen wir unsere Orchester: So haben wir spezielle Fördermittel in der Coronapandemie vergeben und zu Hilfsgeldern des Landes in der Flutkatastrophe von 2021 informiert.
- Wir ehren unsere Mitgliedsorchester, die ein besonderes Jubiläum feiern, mit Besuch, Laudatio und Präsent – beliebt ist der Notenbleistift.
- Beim 100. Vereinsgeburtstag unterstützen wir auf Wunsch bei der Beantragung der Pro-Musica-Plakette.
Langjährigen, besonders verdienten Vereinsmitgliedern verleihen wir auf Antrag des Vereins im Zusammenspiel mit dem Bundesverband die Ehrennadel. - Wir verstehen uns als Informationsdrehscheibe für unsere Orchester. Informationen, die für die Weiterentwicklung, die Fortbildung, die Organisation und die Finanzierung und Förderung der Orchester von Bedeutung sind, werden gesammelt, aufbereitet und zur Verfügung gestellt.
- Wir vertreten unsere Orchester im Landesmusikrat NRW.
Der Landesverband der Liebhaberorchester NRW wurde am 25. Januar 1997 in Köln gegründet. Doch reichen die Wurzeln des Verbands weiter zurück bis in die 1950er-Jahre, als die Amateurorchester in NRW über die Landeswalter Wilhelm Heberer (bis 1996), Karl Klapheck (bis 1965) und Eberhard Maibaum (bis Ende 1996) bereits regelmäßige Zuwendungen aus Landesmitteln erhielten. Mit Hilfe dieser Gelder entstanden über die Jahre die BDLO-Notenbibliothek in Köln sowie ein Fundus von Leihinstrumenten. Und die Orchester konnten Zuschüsse zu den Kosten für die GEMA und Notenmiete bekommen. 2013 verabschiedete sich der Landesverband NRW von seiner Notenbibliothek: Diese wurde mit der BDLO-Notenbibliothek organisatorisch und räumlich in Dresden zusammengeführt.
Die Landeswalter organisierten bereits Fortbildungsveranstaltungen. Unser Orchester-Seminar zog 1992 in die neu eröffnete Landesmusikakademie-NRW in Heek um. Es folgten weitere Seminarformate. Ein Highlight in der bisherigen Veranstaltungsgeschichte waren sicherlich die zweitägigen Orchestertreffen unserer Mitglieder 2014 und 2016 in der Essener Folkwang Musikschule, bei denen verschiedene Werke inklusive einer Neukomposition aufführungsreif einstudiert wurden. Für die gelungene Premiere wurden wir 2015 mit dem Sparda-Musiknetzwerk-Preis für ein Projekt, das Wege in die Zukunft zeigt, ausgezeichnet.
Die Gründung des Landesverbandes der Liebhaberorchester NRW in den 1990er-Jahren diente der Konsolidierung des in den Jahrzehnten zuvor bereits entwickelten amateurmusikalischen Landesgeschehens und der Verteilung der Arbeit auf mehrere Schultern. Zum ersten Vorsitzenden des neu gegründeten Landesverbands wurde der einstige Landeswalter Eberhard Maibaum einstimmig gewählt. Seit 2002 steht der Verband unter dem Vorsitz von Dr. Elisabeth Birckenstaedt. Sie wird in ihrer Arbeit unterstützt von zwei weiteren geschäftsführenden Vorstandsmitgliedern und von einer 16 Personen umfassenden erweiterten Vorstandsgruppe. Die Arbeit erfolgt ausschließlich ehrenamtlich. Seit 2011 firmieren wir unter dem Namen »Landesverband der Liebhaberorchester NRW« und haben im selben Jahr unser Design komplett erneuert. Seit 2022 haben wir einen neuen zeitgemäßen Internetauftritt.



