»Nach dem Rückzug der Taliban 2010 aus weiten Teilen Afghanistans konnte dort die lange erstickte Musik wieder aufblühen, ein Nationales Musikinstitut wurde gegründet, junge Frauen und Männer konnten traditionelle sowie westliche Musik studieren – bis zu dem jähen Ende dieser Blüte im Jahr 2021, als die Taliban die Macht in Afghanistan zurückeroberten. Musik wurde verboten, das Musikinstitut geschlossen, Mädchen und Frauen ins Haus verbannt. Allen Musikstudierenden und Lehrenden gelang die Flucht in den Westen. So kamen einige von ihnen nach Deutschland, wo sie Asyl beantragten und jetzt in Deutschland verstreut in alle Himmelsrichtungen leben.
Von dem Dirigenten und Komponisten Mohammad Qambar Nawshad ging im Sommer 2024 die Initiative zu einem gemeinsamen Konzert der im Exil lebenden Musiker aus Kabul mit dem Instrumentalverein Dortmund aus.
Unter der Leitung der beiden Dirigenten Anton Hipp und Mohammad Qambar Nawshad bringt das Orchester Instrumentalverein Dortmund ein afghanisch-deutsches Konzertprogramm auf die Bühne.
In der angespannten Lage nach den tragischen Ereignissen in Magdeburg, Aschaffenburg und München hoffen wir, mit der gemeinsamen Probenarbeit und dem Konzert ein Zeichen gegen Angst und Hass setzen zu können, ein Zeichen für Hoffnung und Menschlichkeit.«
Unsere afghanischen Musiker hatten bis zu ihrem Exil am nationalen Musikinstitut in Kabul studiert und unterrichtet. Sie genossen ihr Wiedersehen und Zusammensein in Dortmund – und wir waren froh, diese äußerst liebenswerten Menschen kennenlernen zu dürfen.
Insgesamt war das für alle ein lohnendes Projekt, auch für das Publikum, das von der Mischung des Programms (Mendelssohn und Beethoven, Arrangements für klassisches Orchester mit afghanischen Instrumenten und originale afghanische Musik) sehr angetan war. Es war etwas ganz Besonderes und ist deshalb auch vom Goethe-Institut und vom Landesmusikrat NRW gefördert worden.
Auf unserer Webseite http://instrumentalverein-dortmund.de und bei Instagram https://www.instragram.com/instrumental_verein_do (Unterstrich nach „instrumental“ und „verein“) können Sie frühere, ebenso interessante Projekte ansehen oder sich über zukünftig anstehende Konzerte informieren.
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1947)
„Heimkehr aus der Fremde“, Ouvertüre, op. 89
Klassische Hindustani Musik
Indien Raga. Kirwani Musik aus Südindien
Rubab und Tabla
Volksmusik aus Afghanistan
Traditionelles afghanisches Lied. „Sta Destergo“
Rubab und Tabla
Ustad Almir (1931-1982) (arr. M.Q. Naushad)
„Watan Janat Neshan De“ (Heimatzeichen des Himmels)
Anton Hipp, Dirigent
Mohammad Qambar Nawshad (geb. 1997)
„Hope“ (Deutschlandpremiere)
Mohammad Qambar Nawshad, Dirigent
~ Pause (20 Minuten) ~
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
“Egmont”, Ouvertüre, op. 84
Traditionelles armenisches Lied (arr. M. Q. Nawshad)
„Sarzamin Man“ (Mein Heimatland)
Mohammad Qambar Nawshad, Dirigent
Nazira Wali (geb. 1998)
“Endless”
Anton Hipp, Dirigent
Afghanische Volkslieder (arr. M. Q. Nawshad)
“A Journey Through Diversity” (Medley)
Mohammad Qambar Nawshad, Dirigent


