BDLO-Akademie
Während der BDLO-Akademie wurden vier interessante Themen behandelt:
Datenschutz im Verein – was Sie wissen müssen
Der Rechtsanwalt und Datenschutzexperte Michael Kissler gab einen sehr guten und praxisnahen Überblick über die Pflichten, die bei der Verarbeitung von persönlichen Daten beachtet werden müssen. Die Datenschutzverordnung soll die Bürger vor Missbrauch ihrer Daten durch den Staat, durch Unternehmen oder andere Organisationen schützen. Vor allem aber konnte Kissler in seinem Beitrag den Anwesenden die Angst vor der Gefahr nehmen, als Vereinsvorstand in große Schwierigkeiten zu geraten, sofern man mit den persönlichen Daten der Vereinsmitglieder verantwortungsvoll umgeht. Auf frag-amu/Datenschutz stehen viele interessante Information, die im Zweifelsfall sehr gut unterstützen.
Zukunft gemeinsam gestalten
Malte Julitz – wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Osnabrück in der systematischen Musikwissenschaft – hat uns die Foresight-Methode näher gebracht. Es ist eine Methode in vier Schritten, mit deren Hilfe Handlungen in Abhängigkeit möglicher Zukunftsszenarien abgeleitet werden können, damit unser Verein oder Verband auch in 10 bis 20 Jahren noch gut dasteht.
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- Auswahl der Einflussfaktoren: Welche Faktoren werden in der Zukunft das Umfeld unseres Vereins oder Verbandes beeinflussen? Beispiele sind Demographischer Wandel, Digitalisierung, Klimawandel, Gesellschaftsbild, Politik, persönliche Ressourcen der Engagierten.
- Erarbeitung von Trendannahmen: In welche möglichen Richtungen werden sich diese Faktoren voraussichtlich entwickeln?
- Ausarbeitung der Szenarien: Welche Szenarien ergeben sich aus der Kombination dieser unterschiedlichen Trendannahmen?
- Ableitung von Handlungsoptionen: Mit welchen Aktionen können sich die Vereine und Verbände jetzt am besten auf die möglichen Zukunftsszenarien vorbereiten?
Die Methode erfordert eine systematische Vorgehensweise. Um den größten Nutzen aus ihr zu ziehen, ist es wichtig, die Schritte einzuhalten und nacheinander auszuführen. In den Übungen haben wir festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist, weil man in den Diskussionen schnell zwischen den einzelnen Schritten hin und her springt und damit die Systematik stört und deren Nutzen verliert. Malte Julitz, der übrigens neu in das BDLO-Präsidium gewählt wurde, unterstützt bei Fragen zur Umsetzung sehr gerne.
Fördermittel leicht gemacht
Jonathan Wahl vom BMCO (Bundesmusikverband Chor & Orchester) gab einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Fördermöglichkeiten von Projekten in den Vereinen. Sie kann über privates Geld wie Spenden, Sponsoring oder Stiftungen erfolgen, aber vor allem auch über öffentliches Fördergeld, also Förderungen auf kommunaler Ebene, über die regionale Ebene, Landesebene, Bundesebene bis zu EU-Fördergeldern. Bei öffentlichen Förderungen ist es wichtig, den Antrag präzise zu formulieren, so dass er genau auf den zur Verfügung stehenden Fördertopf passt, sprich den Förderrichtlinien entspricht. Auch hierzu gibt es Unterstützung auf frag-amu.de: Fördermittel-ABC.
tutti.info – Eure Bühne für Themen rund ums Orchester
Udo Fingberg hat das neue Online-Magazin des BDLO vorgestellt. Es ersetzt die frühere Verbandszeitschrift „Das Liebhaberorchester“. Bei der Entwicklung von tutti.info wurde auf Niederschwelligkeit Wert gelegt, so dass Autoren aus den BDLO-Mitgliedsorchestern jetzt die Möglichkeit haben, selbstständig Artikel über besondere Erlebnisse, Orchester-Projekte u. ä. zu veröffentlichen. So kann es zu einer intensive(re)n Vernetzung untereinander kommen – stöbert einfach mal auf tutti.info und lasst euch inspirieren.
Mitgliederversammlung
Die Mitgliederversammlung hat naturgemäß einen eher formalen Charakter. Trotzdem gab es viele interessante Punkte, die am Sonntag diskutiert und beschlossen wurden, u.a.:
Wahl des Präsidiums
Dieses Jahr stand – wie alle vier Jahre – erneut die Wahl des Präsidiums an, was zu einigen Änderungen geführt hat, da vier der acht bisherigen Mitglieder nicht wieder für das Amt kandidiert haben. Helge Lorenz bedankte sich im Namen der Mitgliederversammlung bei den ausscheidenden Präsidiumsmitgliedern für ihr großes Engagement: Dr. Elisabeth Birckenstaedt wirkte 20 Jahre im Präsidium mit, Wulf Hilbert acht Jahre, Friedemann Kallmeyer vier Jahre und Corinna Probst zwei Jahre. Es haben sich neun Kandidaten zur Wahl gestellt, von denen acht gewählt wurden. Eine Person hat die Wahl nicht angenommen, so dass das neue Präsidium nun aus sieben Personen besteht, nämlich Helge Lorenz (Präsident), Matthias Pagenkopf und Robert Weis-Banaszczyk (Vizepräsidenten), Susanne Häbe, Malte Julitz, Dr. Michael Knoch und Fanni Mülot. Nähere Informationen findet ihr / finden Sie auf der BDLO-Webseite: Präsidium.
Ernennung von Ehrenmitgliedern
Die Ex-Präsidiumsmitglieder Dr. Elisabeth Birckenstaedt aus Essen und Wulf Hilbert aus Hamburg wurden von der Mitgliederversammlung zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Fazit
Es war insgesamt ein sehr gelungenes Wochenende, das von der Geschäftsstelle bestens organisiert worden war. Da es sich um eine hybride Veranstaltung handelte, bestand wieder die Herausforderung, die online Teilnehmenden möglichst gut zu integrieren. Dem Techniker Dominik Scharf ist das – mit einigem technischen Aufwand, zum Bespiel dadurch, dass jeder Sprechende ein Mikrophon erhielt und dann mit der Kamera fokussiert wurde – sehr gut gelungen. Eine Online-Teilnahme wird aber nie die Qualität einer Präsenz vor Ort erreichen. Der Tagungsort Bad Hersfeld, mitten in Deutschland gelegen, war deshalb bewusst ausgewählt worden, um allzu lange Anfahrten vermeiden.
Ich persönlich freue mich auf die nächsten Veranstaltungen des BDLO und hoffe sehr auf noch regere Teilnahme der Vereinsmitglieder, sprich der Vertreterinnen und Vertreter aus möglichst vielen BDLO-Orchestern.

