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Frisch eingetroffen, tutti.info 1/2025

Ouvertüren von Bonno und Salieri

Michael Goldbach
29. Mai 2025
Giuseppe Bonno (1711-1788): Ouvertüre zur Oper L’isola disabitata

Giuseppe Bonno, in Wien geboren, erhielt 1739 eine Anstellung als Hofkomponist in Wien und blieb in dieser Stellung bis 1774. In diesem Jahr trat er die Nachfolge F. L. Gaßmanns als Wiener Hofkapellmeister an. Von 1774 bis 1788 war er zudem zunächst Vizepräses, ab 1775 dann Präses der Wiener Tonkünstler-Sozietät (einem von Gaßmann gegründeten Verein zur Unterstützung von Musikerwitwen und -kindern) und leitete zwischen 1774 und 1781 auch die Konzerte dieser Vereinigung. 1788 wurde er pensioniert und starb wenig später in bescheidenen Verhältnissen.

Neben Oratorien und Kirchenmusiken schrieb er vor allem Opern; an Instrumentalmusik ist wenig entstanden. Als Hofkapellmeister genoss Bonno ein „überaus bedeutendes Ansehen, das keiner seiner späteren Rivalen zu erschüttern vermochte“. Sich als seinen Gesangsschüler zu bezeichnen, soll genügt haben, „um sicher eine Anstellung zu erreichen.“

(Die Informationen zur Erstellung dieses Textes basieren auf: Othmar Wessely: Bonno, Giuseppe, in: MGGneu, Personenteil Bd. 3, Sp. 350ff, Kassel u.a. 2000)

Die Ouvertüre zur Oper L’isola disabitata ist eine kleine dreisätzige Sinfonia mit den Satzbezeichnungen Allegro assai, Andante und Presto. Die Musik ist nicht sehr anspruchsvoll, und man versteht die Funktion der Ouvertüre zu jener Zeit: dem Publikum zu signalisieren, dass die Oper jetzt dann losgehen würde (wenn Sie bitte Ihre Handys ausstellen und die Privatunterhaltungen einstellen wollten, besten Dank!).

Giuseppe Bonno (1711-1788), unbekannter Maler

Giuseppe Bonno (1711-1788), unbekannter Maler

Antonio Salieri (1750-1825): Ouvertüre zur Oper Die Hussiten vor Naumburg.

Antonio Salieri: Ouvertüre zur Oper Cesare in Farmacusa (Overtura Tempesta di Mare)

Antonio Salieri wurde 1774 von Kaiser Joseph II. in Wien als Nachfolger des verstorbenen F. L. Gaßmann zum Kammerkomponisten ernannt; wenig später auch zum Musikdirektor der italienischen Oper. 1788, nach G. Bonnos Tod, übertrug Kaiser Joseph Salieri das Amt des Hofkapellmeisters, in dem er bis zu seiner Pensionierung 1824 verblieb. Spätestens ab 1790 war Salieri eine der zentralen Personen des Wiener Musiklebens, nicht zuletzt auch als geschätzter Kompositions- und Gesangslehrer. Zu seinen Schülern zählten Beethoven, Hummel, Liszt, Meyerbeer und Schubert. Seit 1788 war er auch als Präsident der Tonkünstler-Societät tätig und leitete die Konzerte dieser Vereinigung. Er starb hochgeehrt 1825 in Wien.

Seine etwa 40 Opern bilden ein sehr reiches und vielfältiges Spektrum. In ihnen zeigt sich die Vielseitigkeit des Komponisten mit lebendiger Bühnenwirksamkeit und einem großen musikalischen Können.

(Die Informationen zur Erstellung dieses Textes basieren auf: Jane Schatkin Hettrick, John A. Rice: Salieri, Antonio, in: MGGneu, Personenteil Bd. 14, Sp. 842ff, Kassel u.a. 2005)

Die Ouvertüre zur Oper Die Hussiten vor Naumburg ist ein einsätziges Stück; Tempo Allegro spirito. Auf der ersten Seite der Partiturvorlage ist vermerkt: „Die Eingangs-Sinfonie drückt die Freuden an der Natur, und den Frohsinn des Volkes aus, welches sich der Landarbeit widmet.“ Die Komposition entstand 1803.

Die Ouvertüre zur Oper Cesare in Farmacusa ist ebenfalls ein einsätziges Stück, das einen Seesturm darstellt (Overtura Tempesta di Mare), natürlich: Allegro assai. Damit man weiß, was man gerade spielt, sind entsprechende Überschriften beigegeben. Es beginnt mit Fulmine e Tuoni (Blitz und Donner), später kommt Pioggia continua (anhaltender Regen) dazu, zwischendrein kracht es immer mal wieder, bis es dann heißt La pioggia cessa (der Regen lässt nach) und La scena si rischiara (die Szene hellt sich auf) und Tuono in lontano (Donner von fern).

Antonio Salieri (1750-1825) Maler: Joseph Willibrord Mähler

Antonio Salieri (1750-1825) Maler: Joseph Willibrord Mähler

Man denkt bei beiden Salieri-Ouvertüren natürlich an die Sätze Lustiges Zusammensein der Landleute und Gewitter, Sturm aus Beethovens Pastorale (6. Sinfonie), die 1808 uraufgeführt wurde. Und auch wenn der Salieri’sche Seesturm gegen die Gewalten, die Beethoven entfesselt, eher ein Gewitterchen darstellt, lohnt sich diese Entdeckung. Überhaupt gibt es genügend Unwetterdarstellungen in der Musik, so dass es reizvoll wäre, mal ein Gewitter-Programm zusammenzustellen, kontrastiert mit ruhigen Wetterszenen – ausschließlich Gewitter hält man ja nicht aus.

Als kleiner Hinweis (für Einsteiger) sei auf die Gewittermusik aus der Oper Der Barbier von Sevilla und das Gewitter aus der Ouvertüre zu Wilhelm Tell, beide von Rossini, verwiesen. Von Vivaldi gibt es ein Konzert La tempesta di mare (F.XII:28), von Telemann Der stürmende Äolus, darin die Wasser-Ouvertüre Hamburger Ebbe und Flut (TWV 53, C3).

Wer weitere Informationen sucht, sei auf folgendes Buch verwiesen: Klaus Schneider, Lexikon Programmusik, Stoffe und Motive, Kassel 1999.

Das vollständige Orchestermaterial ist in der BDLO-Notenbibliothek verfügbar.

Komponistinnen / Komponist, Noten
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