Was Musik für eine ganze Gesellschaft bewirken kann, zeigt sich am Beispiel von »El Sistema« in Venezuela. Das 1975 gegründete und staatlich finanzierte Projekt bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, durch die Musik und das dahinterstehende soziale Projekt einen Weg aus Armut und Perspektivlosigkeit zu finden. Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen Musikunterricht anzubieten, das Musizieren im Orchester zu ermöglichen und sie in eine musikalische Gemeinschaft zu integrieren, in der sie Geborgenheit und Wertschätzung erfahren.1
Basierend auf dem venezolanischen Erfolgsmodell, gibt es auch Projekte in Deutschland und anderen Ländern. Ein Beispiel ist das Projekt »Musaik – Grenzenlos musizieren e.V.« in Dresden. Kinder aus armutsbelasteten und sozial benachteiligten Verhältnissen bekommen dreimal pro Woche eine musikalische Ausbildung. Über das Ensemblemusizieren werden soziale Kompetenzen, Selbstwahrnehmung und Selbstvertrauen gestärkt, soziale Integration und kulturelle Teilhabe gefördert. Die Finanzierung erfolgt durch eine institutionelle Förderung sowie verschiedene Projektförderungen.2
Da Musik und Musizieren in jedem Land eigene Traditionen umfasst, bieten sie die Möglichkeit, mit anderen Kulturen in Kontakt zu treten und deren Traditionen kennenzulernen. So werden Vorurteile und Barrieren abgebaut und der Weg geebnet zu einer verständnisvollen und offenen Welt. Wir können also mit gutem Recht behaupten: Musik ist gelebte Integration! Musizieren bietet Perspektiven, auf persönlicher, aber auch auf gesellschaftlicher Ebene.
1) Quelle: https://www.nmz.de/politik-betrieb/kulturpolitik/lichtblick-im-krisenstaat-venezuelas-musikprojekt-el-sistema, aufgerufen am 02.11.2023
2) Quelle: https://www.musaik.eu, 02.11.2023