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Allgemein, Festschrift BDLO100 2024

Ein typisches Amateurorchester mit langer Tradition

Cord-Hinrich Flachsbarth
Susanne Soretz
Axel v. d. Straten
27. Mai 2025
Vom Honoratiorenorchester zum modernen Klangkörper für Musikliebhaber – 150 Jahre Hannoversche Orchestervereinigung
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich in Hannover wie in anderen Städten ein kunst­interessiertes Bürgertum. In Hannover zeigte sich dies unter anderem in der Gründung der »Singakademie« (jetzt: Hannoverscher Oratorienchor) bereits 1802 oder auch der Gründung des Hannoverschen Künstlervereins im Jahre 1842, für den der im damaligen Königreich Hannover bedeutende Architekt und Gründer der sogenannten Hannoverschen Schule, Conrad Wilhelm Hase, 1855 ein eigenes Haus baute. Dieses Haus, das die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs überstanden hat, dient noch heute als »Künstlerhaus« in der Innenstadt dem Kulturbetrieb.
1874 trafen sich in verschiedenen Kreisen und organisierten Ensembles interessierte Laien-Musiker und -Musikerinnen zum gemeinsamen Musizieren. Wie unsere Annalen nachweisen, bezeichneten sie sich selbst als »Dilettanten«. Es handelte sich um den »Hannoverschen Instrumentalverein«, der später den »Kameradschaftlichen Orchesterverein« in sich aufnahm. 1907 änderte das größer gewordene Ensemble seinen Namen und musizierte fortan als »Hannoversche Orchestervereinigung«. Beginnend mit der Gründung 1874, beteiligte sich das Orchester rege am Kulturbetrieb in Hannover: Am 25.01.1893 fand bereits das 41. (!) Konzert des Instrumentalvereins statt, veranstaltet – wie viele andere Konzerte auch – vom Hannoverschen Künstlerverein.
In seiner Anfangszeit setzte sich das Ensemble aus Mitgliedern des gehobenen Bürgertums zusammen: Kaufleute, Industrielle, Rechtsanwälte, Ärzte, Mitglieder der Technischen Hochschule. Die anfangs nur als Streichergruppe existierende Besetzung wurde schon in den 1880er-Jahren um Bläser erweitert, auch aus der Hofkapelle (jetzt Niedersächsisches Staatsorchester Hannover).
Das Orchester bestand also zu einem nicht unerheblichen Teil aus der Hannoverschen »Gesellschaft«, seine Konzerte gehörten zum gesellschaftlichen Leben: Konzerte waren häufig der Auftakt für Gesellschaftsabende mit anschließendem Diner und Tanz. Mäzenatentum war großgeschrieben. Man engagierte sich für die Gemeinschaft im Orchester durch Spenden. So wird in den Unterlagen wiederholt zum Beispiel ein gewisser Seeligmann als Spender erwähnt. Das Orchester stellte sich aber auch in den Dienst des Gemeinwohls, man spielte »Zum Besten« von Kirchengemeinden, sozialen Einrichtungen, der Armen etc. Die Liste prominenter Orchestermitglieder der Hannoverschen »Gesellschaft« reicht bis in die 1960er-/1970er-Jahre: Dr. Bernhard Sprengel, Schokoladenfabrikant, und Georg Erdmann, Herrenausstatter, waren damals Mitglieder, die in dieser Tradition standen.
Im Laufe ihrer Geschichte bot die HOV durch ihre guten Kontakte zum Opernhaus und zur Musikhochschule immer wieder hochbegabten jungen Solisten Gelegenheit zu öffentlichen Auftritten. Die Förderung junger Künstler und Künstlerinnen pflegen wir heute immer noch – im Oktober 2023 führten wir mit der erst zehn Jahre alten Charlotte Melkonian aus dem Institut der Frühförderung der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Saint-Saëns‘ 1. Cello-Konzert a-Moll, op. 33 auf. Beispielhaft für mittlerweile etablierte Künstler, die in jungen Jahren mit unserem Orchester aufgetreten sind, sollen erwähnt werden: André Bielow, Sharon Kam, Igor Levit, Lauma Skride oder Antje Weithaas. Mit André Bielow, Adrian Brendel und Kit Armstrong haben wir Armstrongs Tripelkonzert – als Auftragswerk – zu unserem 140. Jubiläum uraufgeführt.
Im Jubiläumsjahr 2024 finden unsererseits zwei Festkonzerte statt: Am 9. März mit einem Programm, zusammengestellt aus Auszügen von Werken von Volkmann, Dvořák, Beethoven und Tschaikowsky, die mehrfach von der HOV unter den jeweiligen Dirigenten ihrer Zeit gespielt wurden. Bei der Vorbereitung konnte unser künstlerische Leiter Martin Lill auf unsere seit 1882 bestehende Sammlung sämtlicher Konzerte und Konzertprogramme zurückgreifen. Am 2. November 2024 wird das Jubiläumsjahr gekrönt mit einer Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie, die wir in Zusammenarbeit mit dem Hannoverschen Oratorienchor zu Gehör bringen werden.
Ein typisches Amateurorchester mit langer Tradition
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