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Allgemein, Festschrift BDLO100 2024

Der BDLO als stabile Säule

Helge Lorenz
26. Mai 2025
Titelbild: BDLO-Präsident Helge Lorenz im Gespräch mit Staatsministerin Claudia Roth MdB
© Angelika Luft
Der BDLO im Bundesmusikverband Chor & Orchester
Die Verbandslandschaft des Amateurmusizierens in Deutschland ist auf Bundesebene bestens aufgestellt: seit 2019 sind 21 bundesweit tätige weltliche und kirchliche Chor- und Orchesterverbände mit insgesamt 100.000 Ensembles im Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) vereint. Der BMCO vertritt auf oberster Ebene als Dachverband die Interessen der einzelnen Fachverbände des instrumentalen und vokalen Amateurmusizierens mit einer starken Stimme nach außen gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit. Nach innen werden die fachspezifischen verbandsübergreifenden Themen in den beiden Fachbereichen Chor und Orchester behandelt. Unter diesem gemeinsamen Dach agieren die Mitgliedsverbände als Fachverbände weiterhin autark.

Der BDLO gehört als der Fachverband für die Sinfonie- und Kammerorchester zu den Gründungsmitgliedern des BMCO und bildet damit eine der Säulen des BMCO. Die Mitarbeit des BDLO-Präsidenten Helge Lorenz im Präsidium des BMCO sowie die Mitwirkung von Vertreterinnen und Vertretern des BDLO in den Fachgremien und Arbeitsgruppen des BMCO ermöglichen es, die Belange der Sinfonie- und Kammerorchester unmittelbar in die Arbeit des BMCO einzubringen und im Gegenzug die Ergebnisse der Arbeit des Dachverbandes über den BDLO an dessen Mitglieder zu kommunizieren.

 

Der Mehrwert der Mitgliedschaft im BMCO für den BDLO und seine Mitglieder
Die enge Verzahnung zwischen dem BMCO und seinen Mitgliedsverbänden erlaubt es den Fachverbänden, ihre Arbeit primär auf ihre fachspezifischen Themen zu fokussieren, während die übergreifenden Themen vom BMCO wahrgenommen werden. Dieses Modell hat in den ersten fünf Jahren bereits Synergien geschaffen und entlastet den BDLO von Aufgaben im Bereich der politischen Lobbyarbeit.

Ausdruck der erfolgreichen verbandsübergreifenden Arbeit des BMCO sind einerseits die zahlreichen Förderprogramme, die auf Bundesebene seit 2020 initiiert und über den BMCO erfolgreich abgewickelt wurden. So waren es bis 2023 zunächst verschiedene Programme zur Überwindung der Folgen der Corona-Pandemie und zur Wiederbelebung der Amateurmusik­szene nach den massiven Einschnitten in die künstlerische Arbeit der Amateurensembles. Der BDLO hat im Rahmen dieser Förderprogramme mehrere Projekte durchführen können, die ohne diese Fördermöglichkeiten nicht zustande gekommen wären und die zu nachhaltigen Ergebnissen geführt haben. Mit dem 2022 erstmalig vom Deutschen Bundestag beschlossenen Amateurmusikfonds wird nun eine Verstetigung der Förderung des Amateurmusizierens erwartet. Ergänzend ist es dem BMCO gelungen, weitere themenbezogene Förderprogramme wie »Musik für Alle!« zur Förderung von Projekten mit Kindern und Jugendlichen sowie »Länger fit durch Musik!« für Projekte zum demenzsensiblen Musizieren zu initiieren bzw. fortzuführen. Die Mitglieder des BDLO können unmittelbar an diesen Förderprogrammen partizipieren.

Andererseits haben die Mitglieder des BMCO für die verbandsübergreifende thematische Arbeit zunächst sechs Schwerpunktthemen benannt, die unter dem Dach des BMCO in entsprechenden Arbeitsgruppen gemeinsam bearbeitet werden, nämlich Bildung, Engagement, Finanzen, Gesundheit, Internationales und Zukunft. Die Ergebnisse werden über die Mitgliedsverbände den Ensembles an der Basis zugänglich gemacht.

 

Der Weg zur heutigen Verbandslandschaft
Was nun wie ein sich logisch folgerichtig ergebendes Erfolgsmodell aussieht, war keineswegs immer so und ist das Ergebnis von intensivem Ringen und teilweise durchaus kontroversen Diskussionen. Allein in den vergangenen 20 Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für die Arbeit des BDLO deutlich verändert. Das Präsidium des BDLO war immer wieder herausgefordert, unter den sich ändernden Gegebenheiten die Position des BDLO in der Verbandslandschaft neu zu bestimmen und geeignete Maßnahmen zu finden, um die Eigenständigkeit des Verbands und seine Arbeitsfähigkeit zu erhalten.

 

Von der institutionellen Förderung zur Projektförderung des BDLO
Neben den Mitgliedsbeiträgen und Teilnahmebeiträgen für die Projekte des BDLO stellen Fördermittel eine wesentliche Finanzierungsquelle für die Arbeit des BDLO dar. Bis 2004 erhielt der BDLO von der Kulturstiftung der Länder eine jährliche institutionelle Förderung. Kurz nach Helge Lorenz‘ Übernahme des Präsidentenamtes informierte die Kulturstiftung der Länder jedoch den BDLO, dass diese Förderung eingestellt wird und ab 2005 Fördermittel nur noch projektbezogen beantragt werden können. Dies bedeutet, abgesehen von einem deutlich höheren Aufwand der Beantragung und Verwendungsnachweisführung für die einzelnen Projekte, vor allem die jährlich wiederkehrende Unsicherheit, ob die Mittel bewilligt werden und der BDLO die beantragten Projekte überhaupt wird durchführen können. Die Umstellung der Arbeit der Geschäftsstelle auf diese neue projektbezogene Förderstruktur stellte eine große Herausforderung dar. Alle BDLO-Projekte mussten hierzu deutlich voneinander abgegrenzt werden. Für das Projekt Bundesmusikwoche 50plus wird die Förderung seither über das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend beantragt. Die anderen Projekte werden dankenswerterweise über die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) gefördert.

 

Die Neuorganisation der Geschäfts­stelle des BDLO in Dresden
Zeitgleich zur Umstellung auf Projektförderung bedurfte es auch einer vollständigen Neuorganisation der Arbeit der Geschäftsstelle des BDLO. Seit den 1980er Jahren lag die Geschäftsführung des BDLO in den Händen von Sabine Conradi, die ein immenses Aufgabenspektrum ohne großes Aufsehen und vor allem mit viel Herzblut bewältigt hat. Da sie Ende 2004 in den Ruhestand ging, galt es, eine adäquate Nachfolge und einen gleitenden Übergang zu organisieren ohne spürbare Einschnitte für die Mitglieder. Dank der bestehenden Kontakte von Helge Lorenz zum Sächsischen Musikrat (SMR) gelang es ihm, drei Mitarbeitende der Geschäftsstelle des Sächsischen Musikrates in Dresden zu gewinnen, die unterschiedlichen Aufgabenfelder der Geschäftsführung unter Leitung von Torsten Tannenberg als Geschäftsführer jeweils im Rahmen eines Minijobs zu übernehmen. Dies entsprach in Summe ungefähr dem ursprünglichen Umfang einer halben Stelle, siehe auch S. 62. Seit 2005 besteht in Dresden eine Bürogemeinschaft zwischen SMR und BDLO, die beiden Verbänden Synergien bei der Nutzung der gemeinsamen räumlichen und technischen Ressourcen ermöglicht.

Dieses Modell bot einerseits für den BDLO die einmalige Chance, die Expertise aus vier ganz unterschiedlichen Aufgabenbereichen beim Sächsischen Musikrat (Geschäftsführung, Buchhaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Projektmanagement) als Kompetenzen für den BDLO zu nutzen. Da der Sächsische Musikrat aufgrund der Verlagerung der Projektförderung vom Musikrat zur Kulturstiftung des Freistaates Sachsen eine halbe Stelle abbauen musste, bot das Modell andererseits für die Mitarbeitenden die Möglichkeit, die notwendige Reduzierung ihrer Arbeitsverträge mit dem Sächsischen Musikrat auf 90% mit den Minijobs im BDLO wieder auf 100% aufzustocken. Zurückblickend kann man nur dankbar feststellen, dass sich für beide Verbände wie für die Mitarbeitenden damit eine echte Win-Win-Situation ergab. Die Doppelbelastung des Neuaufbaus der Geschäftsstelle in Dresden und der Neuorganisation der Förderung gelang dann mit diesem bereits eingespielten und erfahrenen Team bestens. Außerdem übernahm Sabine Conradi in der Übergangsphase 2005 nochmals zwei der Projekte, um einen optimalen Knowhow-Transfer an die neue Geschäftsstelle zu ermöglichen.

Das Modell mit drei Minijobs bildete im Wesentlichen bis 2017 die Arbeitsgrundlage der Geschäftsstelle. Aufgrund des immer weiter wachsenden Aufgabenpensums, nicht zuletzt durch die weiter wachsenden Mitgliederzahlen (bis Ende 2017 auf über 800 Ensembles), bat Torsten Tannenberg darum, die Arbeit der Geschäftsstellen von BDLO und Sächsischem Musikrat wieder weitgehend zu entkoppeln und die BDLO-Geschäftsführung ab 2018 neu zu besetzen. Mit Jasko Dolezalek wurde wiederum ein Geschäftsführer gefunden, der die Kontinuität der Arbeit sicherstellte, da er bereits einschlägige Erfahrungen der Verbandsarbeit beim BMCO und beim Sächsischen Musikrat mitbrachte und so die Aufgaben nahtlos fortführen konnte. Heike Heinz erledigt weiterhin akribisch und akkurat für BDLO und SMR die Buchhaltung.

 

Der BDLO in der Bundesvereinigung Deutscher Laienmusikverbände
Als Plattform einer verbandsübergreifenden Zusammenarbeit mit anderen Amateurmusikverbänden bestand seit 1978 die Bundesvereinigung Deutscher Laienmusikverbände (BDLV) als dreiteilige Dachverbandsstruktur. In dieser Vereinigung arbeitete der BDLO mit der Arbeitsgemeinschaft der Volksmusikverbände (AVV) und der Arbeitsgemeinschaft der Chorverbände (ADC) zusammen. Hauptthema dieser Kooperation zwischen den drei Verbänden war die Organisation der gemeinsamen Feier zur Verleihung der PRO MUSICA- und der Zelter-Plakette. Diese Plaketten werden jährlich vom Bundespräsidenten an Orchester und Chöre mit mindestens 100-jähriger Tradition verliehen. Bis 1999 war jährlich wechselnd einer der drei Verbände in der BDLV für die Organisation zuständig. Der BDLO organisierte seit 1974 insgesamt neun dieser Verleihungsfeiern, zuletzt die Veranstaltung 1999 in Frankfurt/Oder mit Teilnahme des Bundesinnenministers Otto Schily.

 

Der Beitritt des BDLO zur Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände
Seitens der AVV gab es immer wieder Bestrebungen, den BDLO als Mitglied zu gewinnen, die aber aufgrund eines unterschiedlichen Verständnisses zum Begriff der »Volksmusik« nicht erfolgreich waren. Mit der Umbenennung der AVV in »Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände« (BDO) hat die AVV 2003 nicht nur eine inhaltliche Öffnung für alle Amateurorchesterverbände als Anspruch im Namen artikuliert, sondern unter Federführung des Präsidenten Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., auch eine inhaltliche Neuausrichtung begonnen. Gleichzeitig drängte die BKM auf eine nur noch zweiteilige Dachverbandsstruktur für den instrumentalen und vokalen Bereich. Angesichts dieser Entwicklung und der Risiken aus dem absehbaren Umbau der Förderstrukturen auf Bundesebene wirkten AVV und BDO verstärkt auf eine Konsolidierung und den Umbau in eine zweiteilige Struktur hin. Dementsprechend bot BDO-Präsident Ernst Burgbacher 2003 dem BDLO eine Mitgliedschaft in der BDO an. Mit dem 2005 erklärten Austritt der BDO und der ADC aus der BDLV löste sich die BDLV auf. BDO und ADC machten damit den Weg frei für eine neue Dachverbandsstruktur. Nach intensiven Beitrittsverhandlungen trat der BDLO schließlich 2006 der BDO bei. Die BDO beschloss hierzu die Erweiterung um den Fachbereich Sinfonie- und Kammerorchester und erweiterte ihr Präsidium um einen Sitz für einen Vertreter oder eine Vertreterin des BDLO. BDO und ADC gründeten mit der Bundesvereinigung Deutscher Chor- und Orchesterverbände (BDCO) einen neuen Dachverband. Auch in dessen Präsidium wurde der BDLO von Beginn an eingebunden, so dass der BDLO seit 2006 in allen zuständigen Dachverbänden des Amateurmusizierens direkt vertreten war und unmittelbar Einfluss auf die Entwicklung der Dachverbände nehmen konnte.

 

Von der Bundesvereinigung Deutscher Chor- und Orchesterverbände zum Bundesmusikverband Chor & Orchester
Als einen weiteren Schritt der Harmonisierung der Strukturen des Instrumental- und Vokalbereichs vollzog die ADC 2012 die Umbenennung in Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände (BDC).

2016 begannen schließlich Gespräche zwischen BDO und BDC, um Synergiemöglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit auszuloten. Diese führten – im Gegensatz zu einem ersten Anlauf 2001 – nach Überwindung diverser Hürden letztlich im März 2019 zur eingangs beschriebenen Gründung des BMCO.

Zurückblickend lässt sich konstatieren, dass der Beitritt des BDLO zur BDO ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur heutigen Dachverbandsstruktur des Amateurmusizierens war. Und gleichzeitig profitieren der BDLO und seine Mitglieder von den Synergien der Mitarbeit im BMCO.

Der BDLO als stabile Säule
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