Die Bundesmusikwoche 50plus
Musizieren ist ein schönes und kreatives Hobby, das auch im fortgeschrittenen Alter Freude bereiten kann. Anknüpfend an Erfahrungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die in jungen Jahren erworben, vertieft und für sich selbst als wichtig und sinnstiftend empfunden wurden, verstärkt sich der Wille, mit Gleichgesinnten die Freude am Musizieren zu teilen und – in künstlerischer Hinsicht – neue Herausforderungen anzunehmen. Um die eigenen Fähigkeiten zu verbessern, schreiben sich viele Erwachsene auch wieder in den örtlichen Musikschulen ein, um Unterricht unter fachkundiger Anleitung zu nehmen. Immer mehr Menschen finden sich in Laienmusikgruppen, sei es als großes Sinfonieorchester, als Kammermusikgruppe, als Collegium musicum einer Kirchgemeinde oder Ähnlichem zusammen. Zwischenmenschliche Beziehungen, Freundschaften, Hilfestellungen und Verantwortung außerhalb des familiären Kreises erweitern sich. Die Pflicht des eigenen Übens am Instrument, auch wenn die Zeit mal knapp ist, der Ehrgeiz, seinen Part gut zu bewältigen, wird belohnt mit der Freude am Ergebnis, dem gemeinsamen Konzert vor Publikum. Solange die geistigen und körperlichen Fähigkeiten mit den durch die Musiziergemeinschaft gestellten Anforderungen mithalten können, schöpfen die Menschen aus ihrer aktiven Betätigung Kraft, die Belebung ihres Geistes und Lebensfreude. Sollte durch gesundheitliche Einschränkungen das aktive Musizieren nicht mehr in der beliebten Weise möglich sein, so erlangt das Eingebundensein in die soziale Gemeinschaft den höchsten Stellenwert.
Gerhard Conradi und Karl Ernst gründeten das Projekt »Musizieren für Ältere« 1966 in privater Initiative. Ab 1981 übernahm es der Landesverband Bayerischer Liebhaberorchester im Rahmen seines Fortbildungsprogramms, seit 1991 befindet es sich in Trägerschaft des BDLO. Die neuntägige Musizierwoche findet seit 1984 jährlich in der Bayerischen Musikakademie in Marktoberdorf statt. Die Projektarbeit musste in den Jahren 2020 bis 2022 pandemiebedingt pausieren. Für die Weiterführung dieser Musizierwoche wurden 2023 weitere neue Angebote eingebunden.
Langjährig beteiligte, erfahrene Dozenten sind Georg Corall für die Blockflöten und Thomas Hofereiter als Leiter des Konzertchores. Das Sinfonieorchester steht seit 1991 unter der künstlerischen Leitung von Jürgen Bruns. Dazu arbeiten wechselnde Dozentinnen und Dozenten für die einzelnen Registergruppen.
Traditionell enden die Bundesmusikwochen mit einem öffentlichen Abschlusskonzert.



